Jane Goodall, die bahnbrechende Primatologin, die mit der Konvention brach, indem sie unter wilden Schimpansen lebte und weltweit zu einer Stimme für Mitgefühl gegenüber allen lebenden Wesen wurde, ist im Alter von 91 Jahren gestorben. Sie verstarb am 1. Oktober 2025 eines natürlichen Todes während einer Vortragsreise in Kalifornien.
Zu einer Zeit, als Forscher typischerweise Tiere aus ihrem Lebensraum nahmen, um sie in sterilen Laboren zu studieren, wählte Goodall einen anderen Weg. Im Jahr 1960 betrat sie die Wälder von Gombe Stream in Tansania und trat in die Welt der Schimpansen zu deren Bedingungen ein. Sie lebte einfach, nahe der Natur, und gewann allmählich das Vertrauen der wilden Wesen, die sie nicht als Studienobjekte, sondern als Nachbarn, Verwandte und Gleichgestellte kennenlernte.
Ihre Entdeckungen – dass Schimpansen Werkzeuge herstellen und verwenden, ihre Toten betrauern, Zärtlichkeit und Grausamkeit zeigen und in reichen sozialen Netzwerken leben – veränderten die Wissenschaft. Doch mehr noch trug ihre Methode eine unausgesprochene spirituelle Wahrheit in sich: dass Tiere keine minderwertigen Studienobjekte sind, sondern Mitgeschöpfe mit einem inneren Leben, Würde und einem Anteil am heiligen Gefüge des Daseins.
Goodall sagte oft, dass Verständnis ebenso viel Empathie wie Intellekt erfordert. Diese Überzeugung – dass Mitgefühl eine Form des Wissens ist – prägte ihr späteres Leben als Naturschützerin und Fürsprecherin. Sie gründete das Jane Goodall Institute und die Jugendbewegung Roots & Shoots, die neue Generationen dazu aufrief, zum Schutz von Tieren, Menschen und dem Planeten zu handeln.
Ihr Vermächtnis trug dazu bei, neue Schutzmaßnahmen und Rechte für Menschenaffen in vielen Rechtsordnungen zu sichern. Doch ihr größtes Geschenk war vielleicht, in der Menschheit ein Gefühl der Verbundenheit mit der lebendigen Welt wiederzuerwecken. Sie zeigte, dass ein Leben in Harmonie mit der Natur kein romantischer Traum, sondern eine moralische Verantwortung ist – eine, die in spirituellen Traditionen und moralischen Philosophien widerhallt, die Tiere als heilige Begleiter auf der Reise des Lebens betrachten.
Ihre Auszeichnungen waren zahlreich – sie wurde zur UN-Botschafterin für den Frieden ernannt, erhielt unzählige internationale Preise und inspirierte Millionen durch ihre Bücher und Vorträge. Doch ihre größte Ehre mag die unermessliche Zahl an Menschen sein, die durch sie in den Augen eines Tieres nicht „das Andere“, sondern einen Widerschein des göttlichen Funkens sahen, den wir teilen.
Sie hinterlässt Wälder, die noch atmen, Schimpansen, die noch geschützt sind, und eine menschliche Gemeinschaft, die durch ihren Mut, ihre Bescheidenheit und ihre Vision des Mitgefühls für immer verändert ist. Um mehr über ihr Leben zu erfahren und ihr Vermächtnis zu unterstützen, besuchen Sie https://janegoodall.org/.